Wir Streiflichter teilen zusammen die Leidenschaft des Fotografierens. Zusammen streifen wir durch unseren Lebensraum, fokussieren, beobachten, denken in kleinen und grossen Bildern und fangen die Fragmente des besonderen Moments ein. Wir freuen uns, wenn wir unsere Bilder mit dir teilen dürfen.

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Wenn Streiflichter auf Streifzug sind, sieht das so aus …

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Glarus: Die konsequente Inkonsequenz

Daumen unten für die Wetterprognosen über Auffahrt. Regen in der ganzen Schweiz. Doch halt: Dank Föhneinfluss haben wir im Glarnerland ein kleines Fleckchen „Wolke-mit-Sonne-Gemisch“ entdeckt. Also gehts ab ins Glarnerländle, in ein Gebiet, das wir kaum kennen. Das Frühlings-Streifzügli wird zu einem Ausflug, bei dem vieles überraschend und wenig so wie erwartet geschieht. Zusammenfassend könnte man sagen: „Dieser Streifzug ist eine konsequente Inkonsequenz.“ Es beginnt schon damit, dass wir den Glarnerland-Ausflug zu einem guten Stück im St. Gallischen verbracht haben. 

Auf dem Weg Richtung Glarus besuchen wir zum Auftakt das Wengital mit dem Wengibach (SG), der bekannt ist für seine schönen Bachverläufe und Wasserfälle. Auf 1’000 Metern über Meer kommt uns unterwartet der Schnee in die Quere. Der Parkplatz ist unter einer dicken Frühlingsschneeschicht begraben, vor uns packt ein Mann seine Tourenski aus und gleitet Richtung Sper davon. Hallo? Wir haben zwar unsere Wanderschuhe an, doch eine Gleitpartie auf dem Eis ist das Letzte für unsere wertvollen Kameras und unsere Hintern. Nach einem halbstündigen Marsch resignieren wir und brechen unsere erste Übung ab. Nach dem langen Winter wollen wir nun endlich den Frühling spüren. So finden wir weiter unten am Bach einen kleinen Swimming-Pool, an dem wir uns fotografisch verweilen können. Das Licht ist grell und wir sinnieren, dass es wohl interessanter ist, den Bachverlauf bei Regenwetter zu fotografieren. Lichtmässig sind wir so richtig «schnäderfräsig» geworden. Regnet es, rümpfen wir die Nase, ist das Wetter zu sonnig, ist die Welt auch nicht in Ordnung. Wie inkonsequent!

Die Reise in Connys Bussli geht später weiter Richtung Näfels. Hier erspähen wir im letzten Moment die Tafel zu unserem zweiten Ziel Obersee. Heieiei, die Fahrt auf der steilen, engen Bergstrasse hat es in sich. Wir hoffen inständig, dass wir kein Auto kreuzen müssen. Mit unserem Bussli rückwärts zu einer breiteren Stelle zu fahren würde uns Mädels wohl den Puls auf 200 befördern. Hier muss betont werden, dass Conny eine bravouröse Autolenkerin ist und die schäbigste Konserve wohl über die holprigste sibirische Nebenstrasse chauffierte. Wir haben volles Vertrauen in ihre Fahrkünste, aber zu eng ist einfach zu eng, das schleckt keine Geiss weg. Der Obersee präsentiert sich als wunderschönes Naturparadies. Auch hier ist das Licht zu grell, um schöne Bilder zu schiessen. Und so geniessen wir einfach die malerische Gegend ganz nach dem Motto: Die Welt gehört dem, der sie geniesst!

Den föhnig-stürmischen Abend verbringen wir in Walenstadt am Seeufer (SG). Bombastisch, wie das Wasser ans Ufer schlätzt und der stürmische Wind die Regenwolken am bedrohlich dunklen Himmel in Schach hält. Mit einem wehmütigen Blick auf eine verlassene Restaurantterrasse beschliessen wir, unseren Fototag ohne Schlummertrunk zu beenden. Die Gaststätten sind wegen Corona immer noch geschlossen.

Mit kleinen Äuglein, aber voller Tatendrang stehen wir am nächsten Morgen um fünf Uhr pünktlich auf der Matte. Auf geht’s an den Klöntalersee. KlöntalerSEE? Dieser entpuppt sich an diesem Frühlingstag als KlöntalerPFÜTZE. Wo ist nur das Wasser geblieben? Wir haben nicht bedacht, dass um diese Jahreszeit das Wasser im Stausee Mangelware ist. Ein bisschen traurig sind wir schon; sooo früh sind wir aufgestanden für sooo wenig Wasser. Nach einer kleinen Wanderung auf dem sandig-lehmigen Seegrund finden wir doch noch Wasser, in dem sich die Bergspitzen glasklar spiegeln. Mystische Nebelschwaden serviert uns irgendeine höhere Macht und das goldene, zarte Sonnenlicht ist ein Zauber. Die ungewohnte Perspektive mitten im See macht den Moment sehr speziell. Wir haben die Not zur Tugend gemacht, unsere Laune gipfelt in Hochform. Der Wasserfall weiter hinten im Tal ist ein toller Abschluss unseres Fotomorgens. Z’Mörgele im Hotel ist nun angesagt und wir werden mit dem besten Rührei, mit knusprigem Zopf und mit ganz viel Aufmerksamkeit und Sympathie im Hotel Schützenhof bei der Familie Stöckli bewirtet. Vielen, vielen Dank!

Unseren Steifzug schliessen wir nach dem leckeren Frühstück mit dem Besuch des Kantonshauptortes Glarus ab. Wir fotografieren das herzige Städtchen, bevor der Föhn nach seinem langen Kampf zusammenbricht. Die ersten Regentropfen erinnern uns daran, dass es rund um Glarus in der ganzen Schweiz seit Stunden in Strömen regnet. Tja, wenn Streiflichter reisen, dann wird einiges zur konsequenten Inkonsequenz.

(Für die Streiflichter bloggt Karin Brun-Lütolf )

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