Milchstrassenjagd auf dem Furkapass
Auf den letzten Drücker haben wir es geschafft, vor der Wintersperre noch einen nächtlichen Streifzug auf den Furkapass zu unternehmen und unser Vorhaben zu realisieren. Heute stand „Milkyway“ auf dem Programm. Nicht jene in Schoggiform, sondern jene am Himmel.
Der Sonnenuntergang beim Hotel Belvédère war grandios und wir genossen ihn total, jede für sich mit der Kamera ausgestattet. Und dann fing es langsam an zu funklen. Bling, bling da – bling, bling dort – und dann bling, bling, bling, bling… Immer mehr Sternchen blinzelten vom Nachthimmel herunter, wie kleine Glühwürmchen in der toscanischen Sommernacht. Leider war es nicht so warm! Wie kleine Sternchen fingen auch unsere Augen an zu leuchten, als wir dieses nächtliche Himmelsspektakel beobachten konnten. Das war ganz grosses Kino da oben auf dem Furka.
Doch oweia – Karin hatte die Rechnung ohne ihre Brille gemacht. Die Scharfstellung der klitzekleinen Lichter ist fast ein Ding der Unmöglichkeit, wenn man auf kurze wie auch auf weite Distanzen nicht sonderlich gut sieht. Mit Brille und ohne Brille ging gar nichts, es war zum Verzweifeln. Zum Glück konnte Irene mit ihren Adleraugen weiterhelfen, und so hatte Karin schlussendlich doch noch ein paar gute Bildchen im Fotokasten.
Nachts kam dann der grosse Streiflichter-Stirnlampen-Animations-Moment. Wir waren voll im Element, haben gepröbelt und vor allem viel gelacht. Es hiess: auf zehn zählen, Scheinwerfer auf und Felsen beleuchten. Mit den Langzeitbelichtungen ergibt das eine echt gute Wirkung. Je nach Einstellung des Weissabgleiches sehen die Bilder dann auch ganz anders aus. Wie in der Astrofotografie empfohlen, haben wir mit Fernauslöser, Spiegelvorauslösung, langen und noch längeren Belichtungszeiten, unterschiedlichen ISO-Einstellungen und selbstverständlich mit Stativ experimentiert und gearbeitet.
Später dislozierten wir vom Hotel Belvédère noch nach weiter oben auf den Pass. Irgendwann nachts, als unsere Finger dann bläulich und noch bläulicher wurden, sind wir dann doch gerne in Münster ins warme Bett geschlüpft, haben uns eingemummelt, ein paar Stündchen geschlafen und von den hübschen Sternchen geträumt bis zum Early Bird.
(Für die Streiflichter bloggt Karin Brun-Lütolf )
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